Lerne, wer du bist – nicht wer du sein sollst.
Lerne. Liebe. Lebe.
Was ich mit diesen Schlagworten im groben meine, könnte man auch mit den Begriffen Selbsterkenntnis, Selbstfürsorge und Selbstverwirklichung ausdrücken.
Ich will, dass du verstehst, warum mir diese Begriffe so wichtig sind, wenn ich über meinen Heilungsprozess spreche und davon weitergehen will.
Lerne. Liebe. Lebe.
Wer bist du, wenn du sagst: „Ich bin...“? Bist du deine Rollen – oder bist du mehr?
Was meine ich eigentlich mit “Lerne, wer du bist”?
Was meine ich mit “wer du bist”?
Was bedeutet das eigentlich, wenn du sagst ich bin?
Ich bin… Ist der Satz dann zu Ende oder sagst du normalerweise noch etwas, was nach “Ich bin…” kommt?
“Ich bin…” und dann vielleicht deine Rollen, Labels, Merkmale, Diagnosen, Zustände… Dinge, mit denen du dich beschreiben würdest; Dinge, von denen du sagst, “das trifft auf mich zu, das bin ich”.
Vielleicht geht's dir auch so, wie es mir sehr lange ging. Vielleicht weißt du nicht ganz genau, wer du eigentlich bist. Vielleicht ist genau das etwas, was du dich fragst.
Vielleicht wunderst du dich, warum du so, wie du bist, bist.
Vielleicht fragst, du dich manchmal, wieso dein bisheriges Leben so verlaufen ist, wieso deine aktuelle Situation so aussieht oder warum du immer wieder mit bestimmten Herausforderungen konfrontiert bist oder manche Dinge erlebst, die du so eigentlich gar nicht erleben wolltest.
Oder ging es nur mir so, … manchmal das Gefühl zu haben, die Dinge nicht wirklich unter Kontrolle zu haben, sodass in deinem Leben Ereignisse stattfinden, die du so nie geplant hast und du fragst dich, warum passiert mir das? Was hat das mit mir zu tun? Warum scheinen andere das hinzubekommen? Woran liegt das?
Du beginnst, dich zu fragen, was die Gründe sein könnten, ob es irgendwas damit zu tun hat, was für ein Mensch du bist.
So war es bei mir. Ich habe mich aus diesem Grund auf diese Fragen eingelassen, habe sehr viel reflektiert, gelesen, recherchiert.
Das war nicht immer leicht und teilweise auch sehr anstrengend, aber vieles war auch unwahrscheinlich aufschlussreich und vor allem erleichternd zu erkennen.
Nichts ist falsch mit dir. Du darfst dich jeden Tag neu erfinden und selbst entscheiden, wer du sein willst
Foto von Joseph Sharp auf Unsplash
Es gibt beispielsweise bestimmte Begriffe, die das beschreiben, was ich erlebe. Und dass es diese Begriffe gibt, bedeutet, dass es auch anderen Menschen so geht. Wie es mir geht, ist offenbar eine Erscheinung, die es einfach gibt.
Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass das ein bisschen die Last und das Gefühl von einem nehmen kann, dass irgendwas falsch mit einem sei.
Nichts ist falsch mit dir.
Für alles gibt es Erklärungen. Du bist gut so wie du bist.
Immer, wenn du etwas über dich lernst, hast du die Freiheit zu entscheiden “ja, das trifft auf mich zu. Damit möchte ich mich von nun an identifizieren, weil mir das hilft.”
Genauso gut, kannst du sagen, “Aha, okay, das mögen Erklärungen sein, aber damit möchte ich mich nicht länger identifizieren. Ich möchte das ändern. Ich möchte eine andere Identität für mich beanspruchen, möchte, dass andere Dinge wahr für mich sind, als das, was vielleicht mal passend gewesen ist.”
Da spielen Liebe und Lebe, also Selbstazeptanz und Selbstverwirklichung, eben auch direkt mit rein.
Bei “Lerne, wer du bist” geht es darum, dich besser kennenzulernen und ein Verständnis, ein Gefühl für dich zu entwickeln.
Das kann dir langfristig unter anderem dabei helfen, dich abzugrenzen, dir das zu geben, was du brauchst, besser auf dich Rücksicht zu nehmen, weniger von dir zu erwarten als bisher, andere Dinge für möglich zu halten oder Veränderungen für dich vorzunehmen, die besser zu dir passen, zu dem, wer du bist.
Und wer du bist, das bestimmst du.
Selbsterkenntnis heißt nicht nur, dass Begriffe, die irgendwer, irgendwann mal herausgefunden oder so bezeichnet hat, auf dich zutreffen.
Ganz wichtig: es geht dabei auf keinen Fall darum, dass Zuschreibungen von außen auf dich zutreffen müssen und unveränderlich sind, sondern dass du selbst sagst, worin du dich wiedererkennst, was sich stimmig für dich anfühlt.
Du bist diejenige Person, die entscheidet, “ja, das ist etwas, das über mich stimmt.”
Du bist immer die Person, die entscheidet.
Wenn du das Gefühl hast, “nein, das fühlt sich nicht stimmig an” oder vielleicht fühlt es sich stimmig an, aber “ich möchte das nicht”, dann ist eben auch das deine Entscheidung. Du hast entschieden, “das fühlt sich nicht stimmig an” oder “es hat sich vielleicht bisher stimmig angefühlt, aber ich möchte nicht, dass das in Zukunft so bleibt”. Und diese Entscheidung liegt immer bei dir.
In dem Zuge ist es mir wichtig auf das zurück zu kommen, was ich zu Anfang schon angedeutet habe, als ich die Frage in den Raum stellte, “ich bin… , was kommt danach?”
Es muss nicht immer etwas danach kommen. Auch wenn wir das selten einfach nur so sagen: Ich bin. - Ich kann mir eine wahrscheinliche Antwort darauf so vorstellen: “Wie, ‘du bist’? Was bist du denn? Wie geht der Satz weiter? Du hast noch nicht fertig gesprochen.”
Doch. Wenn du sagst “ich laufe” oder “ich spreche” identifizierst du dich als jemanden, der dabei ist zu kaufen oder zu sprechen, jemanden im Zustand des Laufens oder des Sprechens.
Wenn du sagst “ich bin” beschreibst du dich als jemanden im Zustand des Seins, als jemanden, der dabei ist zu sein.
Das Sein ist deine Essenz – alles andere ist Zusatz
Foto von Jeremy Mura auf Unsplash
Wenn du sagst “ich bin”, ist das ein voller Satz. Er trifft den Kern, die Essenz dessen, was du bist oder wer du bist. Du sagst “ich bin”, ohne zu definieren, wer oder was.
Die Definitionen liegen bei dir.
In dieser Welt erweist es sich hin und wieder als hilfreich, dich zu definieren und abzugrenzen, um zu bekommen, was du brauchst, was zu dir passt. Es ist aber auch wichtig, zu erkennen und dir bewusst zu sein, dass alle Worte und Labels, die hinter deinem “ich bin”kommen, veränderlich sind und dass die Entscheidung darüber, ob du etwas bist, ob du etwas sein willst, immer bei dir bleibt, denn was immer bleibt ist “ich bin”.
„Ich bin“ ist deine größte Freiheit
Solange du sagen kannst, “ja, ich bin, das stimmt, ich bin.” bist du dir bewusst zu sein. Und das ist im Endeffekt eben der Kern deines Seins. Wer du bist, ist das Bewusstsein zu sein.
Ich bin.
Das Bewusstsein zu sein.
Warum hilft es das zu wissen?
Naja, du weißt jetzt:
- alles was nach deinem “ich bin” kommt, DARF sein, MUSS nicht sein.
- Die Kontrolle darüber, was hinter “ich bin” steht, liegt immer bei dir.
- Nichts davon ist endgültig und muss dich definieren. (Diagnosen, Labels oder Zuschreibungen von anderen oder solche, die du selbst dir gegeben hast, die aber nicht mehr länger hilfreich sind oder dich eingeschränkt haben.)
All das kannst du neu erfinden, denn du bist größer, weiter als das.
“Ich bin” ist kein individuelles Dasein, es ist das undefinierte und unbedingte Bewusstsein des Seins, das uns alle miteinander zu einem verbindet: ein Bewusstsein des Seins. “Ich bin” trifft auf uns alle zu, auf jedes Wesen, das sich bewusst ist zu sein.
Göttlich ist das, was uns verbindet, das, was einfach ist
Foto von CHUTTERSNAP auf Unsplash
Für mich ist das das Göttliche, das die Religionen beschreiben, dieses Bewusstsein des Seins. Ich bin. Oder einfach “bin” ohne dieses personifizierende Pronomen “ich”.
Nicht alle menschlichen Sprachen nutzen solche Pronomen überhaupt, viele sagen einfach nur “bin”.
Dieses “bin” ist für mich das, was Gott ist. Seiend zu sein, also das Sein an sich, das Leben, das allumfassende Sein, ein Zustand der nicht individuell begrenzt ist.
Das bloße Dasein wird ja erst zu einer begrenzten, also klar abgegrenzten Individualität, wenn hinter dem “ich bin” etwas steht, denn dann ist es unterscheidbar: ein Mensch würde vielleicht sagen “Ich bin groß”, ein anderer Mensch würde sagen, “ich bin klein”.
“Ich bin” hingegen ist, was uns alle verbindet, dieses allumfassende Sein, das was ich persönlich unter Göttlichkeit verstehe.
Wenn diese Art das so zu sehen oder so zu denken vielleicht neu für dich ist und dich damit erstmal ein bisschen näher befassen willst, ist das super.
Das ist genau das, wozu ich dich einladen möchte.
Bei mir selbst war es eine langjährige Entwicklung, die vermutlich immer weitergeht.
Und ich möchte mit dir teilen, welche Erkenntnisse und Einstellungen diese Entwicklung für mich hervorgebracht hat, und dich dabei mitnehmen so wie du magst.
Willst du wissen, wie ich zu meinem „Ich bin“ gefunden habe?
Foto von AliReza Vahed auf Unsplash
Willst du wissen, wie ich herausgefunden habe und weiterhin bestimme, was hinter meinem “ich bin" stehen darf? Auf Fesselnde Freiheit teile ich mit dir, was ich über mich reflektiert habe, wie ich Erkenntnisse über mich herausgefunden habe (z.B. im Laufe meiner Diagnostik, aber auch Stärken, Neigungen), die mir sehr dabei geholfen haben, zu wissen, “das ist nicht falsch an mir, es gibt andere, die denen geht es ähnlich, es ist total normal, es ist einfach ein Vorkommen im gesamten Dasein auf der Welt und ich bin ein Teil davon in meiner ganz individuellen Art.”
Ich bin sicher auch dir werden eine Menge der Quellen, Bücher, konkrete Tools, Websites, Links helfen, die mir geholfen haben, über alles das nachzudenken, es aus dieser höheren, größeren Perspektive zu sehen und mich dadurch freier fühlen zu können.
Wenn dich bestimmte Aspekte interessieren oder Fragen beschäftigen, schreib mir deine Wünsche als Kommentar oder Nachricht und ich nehme das Thema mit in meinen Plan für zukünftige Beiträge mit auf.
Alles Liebe
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