Was sind Modi?
Modi sind verschiedene emotionale und mentale Zustände, die in uns aufkommen, abhängig von den Erfahrungen, die wir gerade machen. Diese Zustände formen unser Verhalten und beeinflussen, wie wir uns selbst und andere sehen. Dabei sind Modi keine „Teile“ von uns, sondern momentane Reaktionen auf das, was um uns herum passiert. Wir können von einem Modus in den anderen wechseln, je nachdem, was die Situation erfordert. Jeder Modus hilft uns dabei, bestimmte Bedürfnisse zu erfüllen oder mit Herausforderungen umzugehen.
Modi sind die unterschiedlichen Bewusstseinszustände, in denen wir uns in bestimmten Momenten wiederfinden. Sie sind wie Rollen oder „Modi“, die wir in verschiedenen Situationen einnehmen. Diese Modi sind die Art und Weise, wie wir auf die oben beschriebenen Überzeugungen reagieren, und sie können sich abhängig von unseren Gefühlen und der jeweiligen Situation verändern. Anders als die beschriebenen Überzeugungen sind Modi eher kurzfristige, momentane Zustände.
--- Die Modi nach Jeffrey Young: 1. Das verletzte KindIn diesem Modus fühlst du dich verletzlich, ängstlich oder traurig. Du sehnst dich nach Geborgenheit, Unterstützung und Liebe. Dies ist der Zustand, in dem frühere Verletzungen oder Verluste wieder hochkommen. Es ist, als ob du in den Momenten deiner Kindheit bist, in denen du dich nicht ausreichend geschützt oder geliebt gefühlt hast. 2. Das wütende KindHier spürst du Wut und Frustration. Es ist der Zustand, in dem du auf Missstände reagierst – vielleicht weil du das Gefühl hast, nicht gehört zu werden oder dass deine Bedürfnisse ignoriert werden. Wut in diesem Modus zeigt, dass du etwas verändern oder dich für etwas einsetzen willst, das dir wichtig ist. 3. Das impulsive KindDieser Modus ist geprägt von einem starken Bedürfnis nach sofortiger Befriedigung. Hier folgt man seinen Impulsen, ohne viel über Konsequenzen nachzudenken. Es ist der Moment, in dem du tust, was dir gerade Freude oder Befreiung verschafft – oft, ohne zu überlegen, ob es auf lange Sicht hilfreich ist. 4. Das disziplinlose KindIn diesem Zustand hast du Schwierigkeiten, Regeln oder Routinen zu folgen. Es fällt dir schwer, dich zu konzentrieren oder Anstrengungen durchzuhalten. Manchmal ist das ein Ausdruck davon, dass du dich von äußeren Anforderungen überfordert fühlst. --- Elternmodi: 5. Der strafende ElternmodusDieser Modus tritt auf, wenn du dich selbst stark kritisierst oder abwertest. Es ist, als ob eine strenge Stimme in dir sagt, dass du nicht gut genug bist oder dass du versagt hast. Dieser Zustand spiegelt oft innere Überzeugungen wider, die du vielleicht aus der Kindheit übernommen hast. 6. Der fordernde ElternmodusHier hast du das Gefühl, immer perfekt sein zu müssen oder extrem hohe Standards zu erfüllen. Es ist der Zustand, in dem du dich unter Druck setzt, immer mehr zu leisten oder bestimmten Erwartungen gerecht zu werden. Dies kann manchmal dazu führen, dass du dich selbst überforderst. --- Bewältigungsmodi: 7. Der Unterwerfende Modus (Unterwerfer)In diesem Zustand gibst du nach, um Konflikte zu vermeiden. Du stellst deine eigenen Bedürfnisse zurück, um anderen zu gefallen oder um Harmonie zu bewahren. Es ist, als würdest du dich anpassen, auch wenn das bedeutet, dass du dich selbst dabei vernachlässigst. 8. Der VermeiderIn diesem Modus versuchst du, unangenehme Situationen oder Emotionen zu umgehen. Du ziehst dich zurück oder lenkst dich ab, um schmerzhaften Gefühlen aus dem Weg zu gehen. Das kann sich in Vermeidungsverhalten äußern, wie etwa, dass du dich emotional distanzierst oder bestimmte Herausforderungen nicht angehst. 9. Der ÜberkompensiererHier versuchst du, Unsicherheiten oder innere Verletzungen zu überspielen, indem du das Gegenteil tust. Du agierst extrem selbstbewusst, dominant oder kontrollierend, um Schwäche oder Verletzlichkeit zu verbergen. In diesem Modus versuchst du, das Gefühl der Kontrolle zu bewahren, indem du dich stark nach außen hin darstellst. --- Der gesunde Erwachsene: 10. Der gesunde ErwachseneDieser Modus steht für ein ausgewogenes, erwachsenes Handeln. Hier erkennst du deine Bedürfnisse und Gefühle an, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Du bist in der Lage, für dich selbst zu sorgen, klare Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen. In diesem Modus kannst du bewusst auf Herausforderungen reagieren, ohne dich von extremen Emotionen leiten zu lassen. --- Warum diese Begriffe? Die Namen wie „Kind“ oder „Eltern“ beziehen sich darauf, wie wir in bestimmten Momenten agieren. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns in „Teile“ aufteilen, sondern dass wir verschiedene Zustände oder Rollen einnehmen. Jeder dieser Modi zeigt dir, welche Bedürfnisse gerade in dir wach sind oder wie du versuchst, mit einer Situation umzugehen. Sie sind keine festen Anteile deiner Persönlichkeit, sondern helfen dir, dich selbst in verschiedenen Momenten besser zu verstehen und zu navigieren. --- So sind die Modi keine starren Etiketten, sondern flexible Zustände, die sich verändern können. Indem du dir dieser Modi bewusst wirst, kannst du besser verstehen, wie du auf Herausforderungen reagierst und welchen Modus du aktivieren möchtest, um deine Ziele zu erreichen.
Modi lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen:
- Kindmodi: Das sind die emotionalen Reaktionen, die wir aus früheren Erfahrungen mitgenommen haben. Sie spiegeln unsere Grundbedürfnisse wider, die damals vielleicht nicht erfüllt wurden, z. B. das Bedürfnis nach Geborgenheit, Liebe oder Schutz. Kindmodi können sich z. B. so äußern:
- „Ich fühle mich klein und hilflos.“ (Verlassenes Kind)
- „Ich habe Angst und bin wütend.“ (Wütendes Kind)
- Elternmodi: Diese Modi spiegeln innere Stimmen wider, die wir oft von unseren Erziehungsberechtigten übernommen haben. Sie sind streng, kritisch oder abwertend, so wie wir sie vielleicht damals wahrgenommen haben. Beispiele wären:
- „Du bist nicht gut genug.“ (Strenger Elternmodus)
- „Du darfst keine Fehler machen.“ (Kritischer Elternmodus)
- Bewältigungsmodi: Diese Modi beschreiben die Arten, wie wir gelernt haben, mit den unangenehmen Gefühlen umzugehen, die durch unsere Überzeugungen ausgelöst werden. Manche Menschen ziehen sich zurück, andere werden laut und fordernd. Diese Bewältigungsstrategien können sein:
- „Ich distanziere mich und fühle nichts.“ (Vermeider)
- „Ich tue so, als wäre alles in Ordnung.“ (Anpasser)
- Erwachsenenmodus: Dies ist der Zustand, in dem wir am ausgeglichensten sind. Der Erwachsenenmodus hilft uns, realistisch auf Situationen zu reagieren und unsere Bedürfnisse klar zu erkennen. Er handelt aus einer Position der Verantwortung und Selbstfürsorge heraus, anstatt aus Angst oder Überforderung.
Was sind Modi?
Modi sind die verschiedenen „Zustände“, in denen du je nach Situation landest. Stell dir vor, sie sind wie verschiedene „Rollen“, die du einnimmst, je nachdem, was gerade passiert. Aber hier ist der Clou: Diese Modi sind kurzfristige Reaktionen auf das, was du gerade erlebst – sie sind nicht dasselbe wie die Überzeugungen, die dir vielleicht tiefer in dir drin bekannt vorkommen. Während die Überzeugungen oft langfristiger sind und dich im Hintergrund beeinflussen, sind Modi eher kurzfristige Reaktionen auf das, was gerade abgeht.
Kindmodi
Diese Modi kommen oft von früheren Erfahrungen, in denen du vielleicht nicht das bekommen hast, was du gebraucht hast.
Die Kindmodi spiegeln deine Erfahrungen und Gefühle wider, besonders jene, die du als Kind gemacht hast. Diese Modi zeigen, wie du heute auf diese alten Erfahrungen reagierst:
Hier sind einige Beispiele:
- „Ich bin klein und hilflos.“ (Verlassenes Kind) Du fühlst dich allein, unverstanden und verlassen, als wärst du auf dich allein gestellt. Es fühlt sich so an, als könntest du niemanden erreichen, der dich versteht.
- „Ich bin wütend, weil mich keiner versteht.“ (Wütendes Kind) In diesem Modus spürst du die Frustration und den Ärger darüber, dass niemand deine Bedürfnisse sieht oder dich ernst nimmt. Es ist, als ob du gegen eine Wand redest.
- „Ich fühle mich leer und verloren.“ (Trauriges Kind) Hier fühlst du eine tiefe Traurigkeit und Leere, vielleicht sogar Einsamkeit. Es ist ein Gefühl von Verlust oder der Sehnsucht nach etwas, das dir fehlt.
- „Ich bin frei und fühle mich sicher und geborgen.“ (Glückliches Kind) Dies ist der Zustand, in dem du dich beschützt, sicher und frei fühlst. Du erlebst Freude, Leichtigkeit und Unbeschwertheit. Du bist offen, kreativ und neugierig, so wie Kinder es sind, wenn sie sich geliebt und geborgen fühlen.
Elternmodi
Elternmodi spiegeln die inneren Stimmen wider, die oft die Erwartungen und Werte repräsentieren, die dir von Bezugspersonen vermittelt wurden:
Das sind die inneren Stimmen, die du vielleicht von deinen Eltern oder anderen Erwachsenen übernommen hast. Sie sind oft kritisch und streng:
- „Du bist nicht gut genug!“ (Strenger Elternmodus)
- „Mach das perfekt oder du bist wertlos!“ (Kritischer Elternmodus)
Kritischer Elternmodus
: „Du bist nicht gut genug.“
Hier erlebst du innere Selbstkritik. Diese Stimme kann streng, abwertend und fordernd sein. Es ist, als ob du ständig das Gefühl hast, nicht zu genügen oder es nie richtig zu machen.
Überfordernder Elternmodus
: „Du musst immer alles perfekt machen.“
Diese Stimme setzt dich unter Druck. Es geht darum, immer perfekt zu sein und alles richtig zu machen, was zu einem Gefühl von Stress und Überforderung führt.
Bewältigungsmodi
Bewältigungsmodi sind innere Reaktionen, die du entwickelt hast, um mit schwierigen Situationen oder emotionalen Herausforderungen umzugehen:
Diese Modi zeigen, wie du gelernt hast, mit den unangenehmen Gefühlen und Überzeugungen umzugehen. Manchmal versuchen wir, die Probleme zu vermeiden oder zu überdecken:
- „Ich fühle nichts und ziehe mich zurück.“ (Vermeider)
- „Ich tue so, als wäre alles in Ordnung, auch wenn es das nicht ist.“ (Anpasser)
- „Ich gehe in die Offensive und lasse keinen an mich ran.“ (Aggressor)
- Überkompensierender Modus
Vermeidender Modus
: „Ich halte mich aus allem raus.“
Du ziehst dich zurück, um emotionale Schmerzen zu vermeiden. Es kann sein, dass du dich abkapselst, dich in Tagträumen verlierst oder dich vor unangenehmen Gefühlen versteckst.
Angepasster Modus
: „Ich mache einfach, was andere wollen.“
In diesem Modus passt du dich den Erwartungen anderer an, ohne auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten. Es ist eine Art, Konflikte zu vermeiden und akzeptiert zu werden.
: „Ich muss alles unter Kontrolle haben und besser sein als die anderen.“
Hier versuchst du, dich mächtig zu fühlen, indem du alles überkompensierst – sei es durch Perfektionismus, Dominanz oder das Streben nach Anerkennung. Du versuchst, stark zu erscheinen, um nicht verletzt zu werden.
Erwachsenenmodus
Im Erwachsenenmodus bist du am ausgeglichensten. Das ist der Zustand, in dem du Verantwortung übernimmst und klar erkennst, was du wirklich brauchst. Hier entscheidest du bewusst und handelst nicht aus Angst oder alten Mustern. Es ist der Zustand, in dem du die Kontrolle über dein Handeln und deine Gefühle hast.
Der Erwachsenenmodus ist der Zustand, in dem du bewusst und reflektiert handeln kannst. In diesem Modus bist du in der Lage, deine emotionalen Zustände zu erkennen und sie zu steuern. Du kannst dich um deine Bedürfnisse kümmern, Grenzen setzen und Entscheidungen treffen, die dir guttun.
Alles Liebe
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