Wie schaffe ich mir ein Arbeitsumfeld, das meiner Hochsensibilität gerecht wird?
Es ist richtig frustrierend, dass man erst Unterstützung bekommt, wenn man sich als krank identifizieren lässt. Hochsensibilität ist jedoch keine Krankheit. Es ist einfach nur eine Beschreibung dafür, dass man sehr sensibel ist in verschiedenen Bereichen oder in individuellen Bereichen so sein kann. Manchmal ist das auch bei Autisten oder Menschen mit ADHS der Fall. Das sind einfach auch Neurodivergenzen, die ein natürlicher Ausdruck der Neurodiversität im Leben sind. Deswegen, sei dir erstmal sicher: Du bist gut so, wie du bist, genau so wie du bist.
Der erste Schritt zur Akzeptanz
Es kann vorkommen, dass man sich fragt, ob man krank ist, weil man das Gefühl hat, nicht klarzukommen. Man denkt, dass man nur dann ernst genommen wird. Das war auch meine Geschichte. So fängt man an, sich mit Krankheiten auseinanderzusetzen, um zu schauen, was davon auf einen zutreffen könnte. Vieles von dem, worunter ich gelitten habe, ließ sich diagnostizieren. Und dennoch bin ich mittlerweile nach vielen Jahren, in denen ich mich als krank identifiziert habe, an dem Punkt, zu sagen: Erstmal, selbst die Dinge, unter denen ich leide, sind ganz normale Reaktionen. Es ist nicht mein Versagen und bestimmt nicht mein Schicksal für immer, sondern es ist einfach nur eine Erklärung. Dieses Wissen kann schon erleichternd sein.
Natürlicher Ausdruck statt Krankheit
Viele Punkte sehe ich nicht als Krankheit, sondern als natürlichen Ausdruck. Vieles davon ist nicht einmal etwas, unter dem ich leiden müsste, wenn meine Art und Weise, wie mein Gehirn ist, berücksichtigt werden würde. Das gilt für alle Menschen, die in irgendeiner Form neurodivergent sind. Es gibt unendlich viele Formen. Hochsensibilität ist für mich nur ein Wort, keine Diagnose mit festen Kriterien. Es drückt aus, dass man sensibler ist als die meisten, oder als es erwartet wird, oder als es neurotypisch ist. Das ist einfach nur ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft nicht auf Neurodiversität ausgelegt ist und inklusiver werden muss. Also: Es ist nicht deine Schuld.
Ein größeres gesellschaftliches Problem
Es geht nicht darum, Schuldige zu finden, sondern zu sehen, dass es ein größeres Problem ist, das aus der Vergangenheit herrührt, aber nichts, was für immer so sein muss. In der Vergangenheit gab es viele Fortschritte, dass Gesellschaften offener und inklusiver wurden. So wird auch das immer besser werden, wenn wir uns weiterhin danach ausrichten, statt uns einem vermeintlichen Schicksal zu ergeben.
Selbstverantwortung und Vorbildfunktion
Dazu gehört, auf unsere eigene Neurodivergenz Rücksicht zu nehmen. Selbstverantwortlich nicht mehr warten, bis uns von außen etwas gestattet wird, sondern mit Vorbild vorangehen und sagen: Ich stehe zu meiner Neurodivergenz und bin genauso wertvoll wie jedes andere Lebewesen. Ich soll so sein, wie ich bin, sonst wäre ich nicht so geworden. Das soll mich nicht davon abhalten, ein glückliches Leben zu führen. Im Gegenteil, meine Art zu denken und meine Erfahrungen machen mich zu einem wertvollen Menschen, der eine Bereicherung ist. Ich darf mir nehmen, was mir zusteht, nämlich das Leben, das mir gefällt. Das Leben auskosten, frei von Einschränkungen oder Beschwerden.
Leben frei von Einschränkungen
Es ist okay, wenn das jetzt noch meine Erfahrung ist, und ich nehme darauf Rücksicht. Ich sorge selbst dafür, das zu berücksichtigen. Wenn ich denke, da sind Grenzen und es ist von außen nicht möglich, überprüfe ich das. Nein, das scheint nur so. Es sind Glaubenssätze, die ich gesammelt habe. Aber es gibt keine Begrenzungen und alles ist möglich. Sonst wäre die Menschheit nicht so vielfältig. Unsere Neurodiversität zeigt, dass es keine Grenzen gibt. Es gibt viele unterschiedliche Menschen, Lebensentwürfe und Lebensweisen. Deiner ist genauso valide wie jeder andere. Lass dir nichts einreden, sei es von Gesetzgebern, Arbeitgebern, Kollegen, Familie, Freunden oder eigenen Erfahrungen und Glaubensüberzeugungen.
Geduld mit dir selbst
Das kannst du geduldig mit dir, nachsichtig mit dir nach und nach loslassen und dir erlauben, das Leben zu leben, wie du willst. Wenn du das beständig machst, wirst du sehen, dass du darauf vertrauen kannst und dein Leben sich so entfaltet. Du wirst Wege finden. Das muss dir niemand von außen vorgeben. Du darfst um Hilfe und Unterstützung bitten und konkrete Anliegen vorbringen. Du darfst dich von dem lösen, was für dich nicht mehr passt und dich an dem orientieren, was dir guttut.
Vertrauen in dich selbst
Dann wirst du selber Wege finden. Du bist die Person, der du am meisten vertrauen kannst, auch wenn das mit der Zeit erst wächst. Das ist ein Prozess, in dem du immer mehr in Beziehung mit dir selber bist, dich selber erkennst als einzige Autorität in deiner Realität. Dann wirst du sehen, dass alle Antworten in dir sind und du auf deine Intuition vertrauen kannst. Deine Gefühle und dein Körper sagen dir, was richtig ist. So wirst du Wege finden, deinen Alltag, deine Beziehungen und deine Arbeit so zu leben, dass es mit deinen Bedürfnissen im Einklang ist.
Alles Liebe
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